Spur 3 Abwasser
Die historische Entwicklung des Schweizer Gewässerschutzes seit 1800
Die Zeitleiste zeigt vier Handlungsstränge aus gesellschaftspolitischer, technischer, ökologischer und Akteurs-Perspektive, welche die Schlüsselelemente im Bereich des Schweizerischen Gewässerschutzes seit 1800 illustrieren. Sie basiert auf Experteninterviews und einer umfassenden Literaturrecherche.
1991-01-01 17:17:18
Drittes Gewässerschutzgesetz
Das neue Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer institutionalisierte das integrale Schutzprinzip über das gesamte aquatische System und formalisierte viele Aspekte des zweiten Gewässerschutzgesetzes von 1971.
1997-11-01 02:05:39
Einführung der Nationalen Grundwasserbeobachtung
Die Nationale Grundwasserbeobachtung NAQUA startete 1997 an zwei Grundwasser-Messstellen. Seit 2002 wird sie vom Bundesamt für Umwelt BAFU in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen betrieben und umfasst mehr als 500 Messstellen. Sie liefert ein schweizweit repräsentatives Bild der Grundwasserqualität und -quantität. Das Grundwasser ist die wichtigste Quelle für die Trinkwasserversorgung (BAFU 2019a).
1998-09-01 02:21:40
Verabschiedung der Gewässerschutzverordnung
Die Gewässerschutzverordnung (GSchV, SR 814.201) setzte neue ökologische Ziele bezüglich der Qualität und Quantität von Oberflächengewässer, Grund- und Trinkwasser.
2000-04-01 17:17:18
Klimawandel als neue Herausforderung
Der Klimawandel beherrscht den Umweltdiskurs und ist gleichzeitig zu einer zunehmenden Herausforderung für verschiedene Bereiche des Gewässerschutzes geworden.
2010-09-01 02:21:40
Mikroverunreinigungen als wachsende Herausforderung
Eine Studie des BAFU hat gezeigt, dass die meisten Oberflächengewässer chronische Belastungen durch Mikroverunreinigungen aufzeigen. Spitzeneinträge durch Niederschläge können Organismen in kleineren Gewässern akut beeinträchtigen.
2011-01-05 05:40:03
NAWA Resultate
Die Evaluation des NAWA-Programms während 2011-2014 durch das MSK (Modul-Stufen-Konzept) ergab gemischte qualitative Ergebnisse:
2014-03-01 22:40:48
Gesetzliche Grenzwerte für Mikroverunreinigungen
Im Jahr 2014 hat das Schweizer Parlament die Revision des Gewässerschutzgesetzes bezüglich Mikroverunreinigungen angenommen. Damit war die Schweiz das erste Land, das ein Gesetz zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen einführte (Neumann et al. 2015: 414).
2014-12-01 00:00:00
Entfernung von Mikroverunreinigungen
Im Zusammenhang mit der neuen Verordnung über Mikroverunreinigungen werden neue Techniken zur Eliminierung von Mikroverunreinigungen in der Abwasserbehandlung entwickelt und getestet.
2017-01-01 00:00:00
Studie zu Pestizide in Gewässern
Die Eawag veröffentlichte 2017 eine Studie, die zu dem Schluss kommt, dass kleine Oberflächengewässer in der Nähe intensiv genutzter landwirtschaftlicher Flächen mit hohen Gehalten an verschiedenen Pflanzenschutzmitteln belastet sind, die für Wasserorganismen sogar akut toxische Konzentrationen überschreiten. Chronische Auswirkungen verschiedener Pestizide sind ein weiteres Problem, das aufgetreten ist und diese ökologisch relevanten Gewässer gefährdet (Müller et al. 2018: 25).
2019-01-01 00:00:00
NAQUA Resultate
Ein NAQUA-Bericht, der sich auf das Monitoring der letzten 10 Jahre stützt, zeigt, dass Nitrat, Pestizide und persistente Stoffe ein grosses Problem für die Grundwasserqualität in der Schweiz darstellen.
2019-04-17 18:53:26
Änderung Gewässerschutzverordnung (GSchV)
Ab 2028 sollen zusätzlich auch kleine Abwasserreinigungsanlagen mit einer Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen (z.B hormonaktive Stoffe oder Antibiotika) ausgebaut werden. Entsprechend wurde im April 2019 die Gewässerschutzverordnung GSchV vom Bundesrat geändert. Der Ausbau soll allerdings nur erfolgen, wenn damit die Belastung des Gewässers stark verringert wird (Bryner et al. 2020: 59).
2020-02-18 03:40:33
Strengere Grenzwerte für stärkeren Gewässerschutz
Um die Gewässer besser zu schützen, hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im Februar 2020 für 19 Pestizide, die für Wasserlebewesen besonders problematisch sind, stoffspezifisch strengere Grenzwerte eingeführt.
2021-06-13 08:05:34
Ablehnung beider Agrarinitiativen
Mit der Trinkwasser- und Pestizidverbotsinitiative hat die Schweiz am 13. Juni 2021 über zwei wasser- bzw. gewässerrelevante Volksbegehren entschieden.